In Goldenstedt wird Vergangenheit lebendig
Dinklage - Die Senioren-Union des CDU Stadtverbandes Dinklage besichtigte den Hof Bredemeyer in Goldenstedt. Das Ehepaar Anna und Heinz von Döllen ermöglichte durch ihre Stiftung und ihren persönlichen Einsatz den Wiederaufbau dieser Hofanlage.
Ebenso wurde von beiden die 1200 Jahre alte Arkeburg, eine Trutzburg der Sachsen um Widukind gegen den Franken Karl den Großen, als Erlebnisort der Vergangenheit wiederbelebt. Der wiederaufgebaute Hof Bredemeyer, früher Bredemeyer/Essemüller, zeigt die frühindustrielle Entwicklung eines Meyerhofes von 1650 bis 1930. Eine transmissionsriemen-gesteuerte Wassermühle mit Wasserradantrieb wurde zuerst auf kraftvolleren Turbinenantrieb umgebaut. Als wegen Trockenperioden die unregelmäßige Wasserkraft nicht mehr ausreichte, um Mühle und Sägewerk anzutreiben, wurde 1881 als Antrieb eine witterungsunabhängige Dampfmaschine installiert. Ab 1907 erzeugten Generatoren Strom und übernahmen den Antrieb. Außerdem versorgten sie bis nach dem zweiten Weltkrieg auch Goldenstedt mit Strom.
Auf Bredemeyers Hof begrüßte uns das Ehepaar von Döllen. Zuerst erklärte Heinz von Döllen seine Beweggründe, die vorgefundenen verfallenen Gebäude des Hofes zu retten und beschrieb den aufwändigen Verlauf der Renovierung. Danach zeigten Hans-Georg Lück und er uns die technischen Details der Mühle und des Heizkraftwerkes. Mit verständlichen Worten ließen sie uns an der Vergangenheit und den Schwierigkeiten des Wiederaufbaus von Scheune, Wagenremise, Backhaus, Fachwerkspeicher, Stauweihern, Antriebskanal, Dampfmaschinen- und Turbinenraum sowie doppelt befeuerten Dampfkessel teilnehmen. Alte Bilder von den Bauruinen ließen erahnen, welche Schwerstarbeit und Kenntnisse nötig waren, um den Wiederaufbau zu bewältigen. Alle Besucher waren von dieser Leistung beeindruckt und wünschten dem Ehepaar von Döllen noch viele gesunde Jahre, um das begonnene Werk zu vollenden.
Text: Hans Hoymann
Bredemeyers Hof in Goldenstedt