CDU Stadtverband Dinklage

Migration und Integration im Landkreis Vechta

Dinklage - Beim Oktobertreffen der Dinklager Senioren Union sprach der 1. Kreisrat des Landkreises Vechta, Herr Harmut Heinen, über Migration und Integration von Flüchtlingen in den Landkreis Vechta. Er berichtete aus verwaltungstechnischer Sicht über die augenblickliche Situation und die künftigen Anforderungen. Bis zum 31. Januar 2016 muss der Landkreis 880 weitere Flüchtlinge aufnehmen. Davon entfallen auf die Stadt Dinklage 82 neue Personen. Hinzu kommen 22 Flüchtlinge aus der Vorperiode; d.h. insgesamt sind in Dinklage weitere 104 Migranten zu erwarten. 
v. links: Karl Tepe, Hans Hoymann, Wolfgang Wilms, 1. Kreisrat Hartmut Heinen, Clemens Blömer, Karl-Heinz Frillingv. links: Karl Tepe, Hans Hoymann, Wolfgang Wilms, 1. Kreisrat Hartmut Heinen, Clemens Blömer, Karl-Heinz Frilling
Zunächst ordnete Herr Heinen die Einwanderer nach folgenden Kriterien: EU-Bürger, sonstige Ausländer mit Tourismusvisum, Einreisende nach dem Arbeitsrecht, Studenten und Schüler als Bildungsmigranten, Familiennachzügler sowie Einreisende mit Asyl- und Flüchtlingsschutz. Letztere müssen in ihrem Heimatland vom Staat verfolgt werden oder es muss ein subsidiärer Schutzgrund (z.B. Bedrohung durch Todesstrafe, Folter oder bewaffnete Konflikte) bestehen. Erst dann ist ein Flüchtling schutzbedürftig. Danach erklärte er die einzelnen Stufen des Asylverfahrens.

Beim Asylverfahren werden die Flüchtlinge nach dem Königssteiner Schlüssel verteilt. Entsprechend des Dinklager Bevölkerungsanteils entfallen 9,3% der dem Kreis Zugewiesenen auf Dinklage. Bis zum 30. September 2015 wurden dem Kreis 2223 Flüchtlinge zugeteilt. Bis 31. Januar 2016 kommen weitere 880 hinzu. Nur ca. 60% der bisher Eingetroffenen dürfte ein dauerhaftes Bleiberecht zustehen.

Chancen der Migration sieht Herr Heinen vor allem darin, das Geburtendefizit in Deutschland abzuschwächen und die Alterspyramide zu stabilisieren. Die zukünftig sinkende Zahl der Erwerbstätigen könnte gemindert und so die Prosperität und Steuerkraft der Wirtschaft erhalten bleiben. Sowohl kulturelle Vielfalt als auch Mehrsprachigkeit würden Unternehmen Möglichkeiten eröffnen, mit alten oder neuen Produkten neue Märkte zu erobern. Auch wäre die letzte Fußballweltmeisterschaft ohne Kinder von Migranten kaum gewonnen worden.

Risiken der Integration sind vor allem die Nichtbeherrschung der deutschen Sprache. Aus Eigenmitteln fördert der Kreis deshalb schon heute Deutschkurse in Grundschulen und niedrigschwellige Sprachkurse für junge Erwachsene. Im nächsten Jahr soll das Angebot um 140000 Euro aufgestockt werden. Teilweise wichen die Bildungsinhalte der Flüchtlinge erheblich von unseren nach unten ab. Auch sei es wichtig, Zugezogenen selbstbewusst frühzeitige Kenntnisse über die deutsche Gesellschaft, die im Grundgesetz verbrieften gemeinsamen Werte und Zielvorstellungen zu vermitteln. Dadurch werde es möglich, eine Überforderung unserer Gesellschaft zu vermeiden. Glücklicherweise konnte der Landkreis durch Separation und Vermeidung von Massenunterkünften Konflikte mindern.

Um zukünftigen Anforderungen noch konfliktfreier begegnen zu können, hat der Landkreis einen Koordinierungsstab gegründet, der Kreis-, städtische oder gemeindliche Aktivitäten und die Arbeit der Hilfsorganisationen besser verknüpfen soll.

Während und nach dem Vortrag beantwortete Herr Heinen kompetent und sachkundig alle Fragen.

Hans Hoymann
Femeweg 21
49413 Dinklage
Tel. 04443 9774566