CDU Stadtverband Dinklage

Pfarrer Amling berichtete über seinen Aufenthalt in St. Petersburg und das Verhältnis Orthodoxe-Evangelisch-Katholische Kirche in Rußland

Kontaktstudium in St. Petersburg

Dinklage - Der Dinklager Pfarrer Fridjof Amling berichtete den CDU-Senioren über sein Kontaktstudium als einziger Nicht-Orthodoxer unter 400 Kommilitonen an der Orthodoxen geistlichen Akademie in St. Petersburg. 

Herr Amling war sehr erfreut, als er nach vielen vergeblichen Bemühungen eine Zusage vom Moskauer Patriachat für ein dreimonatiges Kontaktstudium mit einmaliger Ein- und Ausreise erhielt. So ging er Ende 2014 für drei Monate nach St. Petersburg. 
Die orthodoxen Studenten kamen aus vielen verschiedenen Ländern, vorwiegend aus Russland, aber auch aus Serbien, Griechenland, Finnland, USA und China. Tief beeindruckt hat ihn der Gegensatz zwischen Moderne und althergebrachter Tradition. Einerseits hatte fast jeder ein Handy und alle Schulungsräume verfügten über modernste Präsentationstechniken. Jeder Student arbeitete in den Seminaren mit einem Laptop. Andererseits schliefen die Studenten im bescheidenen Achtbettzimmer. Selbst die Doktoranden begnügten sich mit Dreibettzimmern. Vom Morgengebet bis zur Abendandacht um Uhr 22 war der Tag für jeden äußerst diszipliniert strukturiert. Trotzdem war der Andrang doppelt so hoch wie die Aufnahmekapazität.

Tief beindruckt war er auch von den durch zwei bis drei Chöre gestalteten Gottesdiensten, die fast drei Stunden dauerten. Durch den geistlichen Wechselgesang wurde die Kirche in atmosphärische Schwingungen versetzt. Für einen Protestanten Amling war die als Massenbewegung wieder auftretende Reliquienverehrung gewöhnungsbedürftig und fast nicht erklärbar.

Auch war er überrascht über die wissbegierigen Fragen der Mitstudenten und den offenen Dialog der Katholischen und Orthodoxen Kirche über den Primat des Papstes. Den Senioren gab er mit auf den Weg, im Hinterkopf zu haben, dass die meisten Russen trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg Deutschland heute bewundern.